Über den CO2-Fussabdruck
Wie ökologisch ist es, Weine über so weite Distanzen zu transportieren? Immer wieder werden wir als Weinhändler südafrikanischer Weine darauf angesprochen. Der CO2-Fussabdruck ist in aller Munde – hier finden Sie einige Ausführungen dazu. Gleich vorweg: eine einfache Antwort gibt es nicht, zu komplex ist das Thema.
Verschiedene Organisationen wie z.B. der WWF oder auch Esu-Services, ein Büro spezialisiert auf Öko-Berechnungen, haben ihre Erkenntnisse auf verschiedenen Kanälen publiziert. Klar ist, dass der Transport nur einen Teil des CO2-Footprints ausmacht, wenn auch einen wichtigen Teil davon. Die Art der Wein- resp. Traubenerzeugung spielt auch eine wichtige Rolle. Als Stichworte seien z.B. der Einsatz von Maschinen, Wasser oder Chemie genannt.
Transport & Herstellung südafrikanischer Weine
Südafrika produziert in ökologischer Hinsicht vorbildlich – da könnte mancher europäische Produzent noch etwas lernen! Lassen wir die Art der Traubenerzeugung mal beiseite und fokussieren auf den Transport. Klar ist der gewichtigere Transport von Wein in Flaschen weniger ökologisch als der Transport von Offenwein, der dann bei uns abgefüllt wird. Aber Hand aufs Herz, möchten wir als Konsumenten nicht lieber einen originalen Wein, bei dem der Produzent zu 100% für die Qualität einsteht?
Das Bild oben zeigt das Containerschiff Santa Barbara, es hat eine 20-Fuss-Containerkapazität von 14’000 Stück. Es wurde am 30. Januar in Kapstadt beladen und ist nun unterwegs nach Rotterdam. An Bord ist auch ein Container für Savinis mit 12’500 Flaschen Wein.
Diese riesigen Mengen an Waren, die so bewegt werden machen klar, dass der CO2-Ausstoss pro Flasche sehr gering ist – auch wenn diese Schiffe hoffentlich in Zukunft mit besserer Treibstoffqualität fahren mögen. Von Rotterdam bis in die Schweiz erfolgt der Transport per Bahn. Tatsächlich werden in Europa die Transporte von Wein hauptsächlich per Camion durchgeführt. Dies ist für die Ökobilanz sehr schlecht, so dass im Vergleich die Weine aus Europa (Frankreich, Spanien, Italien) eine vergleichbare oder meist schlechtere Ökobilanz gegenüber den Weinen aus Australien oder Kalifornien aufweisen. Die Weine aus Südafrika stehen sehr gut da, weil zudem nachhaltig und naturgerecht produziert wird.
Über den Autor
Robert Schlag
Oenologe und Geschäftsführer von SAVINIS
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